Donnerstag, Januar 06, 2011

„Om“ den Wienern

Späßchenkonto

Kennt man den gemeinen Wiener bezüglich der Pole „Larifari“, „Wischiwaschi“ und „Mir wurscht“ als hinlänglich durchdekliniertes Klischeeangebot, so wird der Restweltenbürger mitunter überrascht. Als es vor kurzem darum ging, das „Jahresticket“ der Wiener Linien zu erwerben, wurde der gemeine Zugereiste eines Besseren belehrt. Alles, was man ihm anbieten könne, sei eine „Jahreskarte“. Man müsse da schon genau sein!

Was den pedantisch-bürokratischen Ausnahme-Wiener und seine grantelnd-egale Klischeevariante verbindet, so der Zugereiste, sei der gesellschaftliche Mehrwert beider. Durch ihr Einwirken würden wir alle zum Durchatmen gezwungen. Progressive Muskelrelaxation, Sivananda Yoga, Transzendentale Meditation: „Mir wurscht!“
Im Zweifelsfall erfüllten quälend lange Liftahrten mit ungeliebten Hausbewohnern denselben Zweck. „Om!“

(Wiener Zeitung, 7.1.2011)

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