The Notwist begeisterten in der Wiener Arena mit einem Querschnitt ihres Schaffens: Live sind die Weilheimer nach wie vor eine Bank
Dass diese Band auch eine Vorgeschichte hat, wurde den jungen Leuten am Montag zumindest zwischendurch mit Nachdruck erklärt. The Notwist erinnerten in der Arena auch daran, dass sie vor ihrer Zeit als Labortüftler im Forschungsfach „Der perfekte Song – und wie man ihn arrangiert“ einmal viel Wert auf die Pole „Boing“, „Bumm“ und „Tschak“ legten. Bei „My Phrasebook“ ging es an der zünftig sägenden Krawallgitarre entsprechend darum, dem Publikum einen Satz heiße Ohren zu verpassen. Das emotional dringliche und dann auch melodisch zurück in die Zukunft verweisende „My Faults“ wiederum knüpfte bei diesbezüglichen Helden wie Dinosaur Jr. an, mit denen die Weilheimer seinerzeit nicht selten verglichen wurden.
Süddeutsche Maßarbeit
Nach um Metal- und Noiserock-Versatzstücken gespickten Anfängen ging es bei The Notwist aber bald darum, den schon immer melancholischen Grundton, für den auch Markus Achers brüchige Nichtstimme stand, mit zeitlosen Songs elektronischer einzufangen. Martin Gretschmann, für den der Rubel später auch dank internationaler Aufträge etwa für Björk oder Depeche Mode rollen sollte, trieb die Verwandlung ab 1997 von der Schaltkanzel voran – „Shrink“ (1998) sowie das allseits gefeierte Meisterwerk „Neon Golden“ (2002) künden davon, ehe es um die Band auch aufgrund ihrer zahlreichen Nebenprojekte (13&God, Tied & Tickled Trio, Console, Lali Puna u.a.) ruhiger wurde. Vor allem aber ein gewisser Hang zum Perfektionismus gilt als verantwortlich dafür, dass mit dem unaufgeregten „The Devil, You + Me“ aus 2008 bislang nur mehr ein Studioalbum erscheinen sollte.
Perfektion, Präzision, Konzentration – süddeutsche Maßarbeit: Das Arbeitsprinzip der live zu sechst aktiven Band führt im Konzert zu Höchstleitungen, wenn es darum geht, dabei nicht anstrengend zu werden (oder angestrengt zu wirken). Wir erleben eine Band, die die Nuancen ihres Schaffens hervorstreicht, ohne dabei allzu heterogen zu erscheinen. So bildeten in der Arena elektronische Blubberbeats und wild geschwurbeltes Schlagzeug eine Einheit, während sich vor allem in ausgebauten Instrumentalteilen astreine, schön durch den Hallraum geschickte Dubsphären oder wärmende, jazzbeeinflusste Soundscapes mit Xylofon und Fender Rhodes entfalteten. Als wäre es damit nicht genug, wurde bei „Neon Golden“ auch noch ein beginnendes Elektro-Set mit den Mitteln einer Liveband gewinnbringend imitiert.
Das sorgte ebenso für strahlende Gesichter wie Gretschmanns Solo bei „Chemicals“, das er als Musikant mit dem Taschenrechner in der Hand unter den Vorzeichen der Gameboymusic in die Halle entließ: Dankeschön!
Süddeutsche Maßarbeit
Nach um Metal- und Noiserock-Versatzstücken gespickten Anfängen ging es bei The Notwist aber bald darum, den schon immer melancholischen Grundton, für den auch Markus Achers brüchige Nichtstimme stand, mit zeitlosen Songs elektronischer einzufangen. Martin Gretschmann, für den der Rubel später auch dank internationaler Aufträge etwa für Björk oder Depeche Mode rollen sollte, trieb die Verwandlung ab 1997 von der Schaltkanzel voran – „Shrink“ (1998) sowie das allseits gefeierte Meisterwerk „Neon Golden“ (2002) künden davon, ehe es um die Band auch aufgrund ihrer zahlreichen Nebenprojekte (13&God, Tied & Tickled Trio, Console, Lali Puna u.a.) ruhiger wurde. Vor allem aber ein gewisser Hang zum Perfektionismus gilt als verantwortlich dafür, dass mit dem unaufgeregten „The Devil, You + Me“ aus 2008 bislang nur mehr ein Studioalbum erscheinen sollte.
Perfektion, Präzision, Konzentration – süddeutsche Maßarbeit: Das Arbeitsprinzip der live zu sechst aktiven Band führt im Konzert zu Höchstleitungen, wenn es darum geht, dabei nicht anstrengend zu werden (oder angestrengt zu wirken). Wir erleben eine Band, die die Nuancen ihres Schaffens hervorstreicht, ohne dabei allzu heterogen zu erscheinen. So bildeten in der Arena elektronische Blubberbeats und wild geschwurbeltes Schlagzeug eine Einheit, während sich vor allem in ausgebauten Instrumentalteilen astreine, schön durch den Hallraum geschickte Dubsphären oder wärmende, jazzbeeinflusste Soundscapes mit Xylofon und Fender Rhodes entfalteten. Als wäre es damit nicht genug, wurde bei „Neon Golden“ auch noch ein beginnendes Elektro-Set mit den Mitteln einer Liveband gewinnbringend imitiert.
Das sorgte ebenso für strahlende Gesichter wie Gretschmanns Solo bei „Chemicals“, das er als Musikant mit dem Taschenrechner in der Hand unter den Vorzeichen der Gameboymusic in die Halle entließ: Dankeschön!

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