Konstantin Gropper alias Get Well Soon liefert mit Album Nummer zwei, "Vexations", sein Meisterstück. Darauf perfektioniert der heute in Berlin lebende Schwabe die für ihn typische Mischung aus pathosschwangeren Indie-Hymnen und orchestralem Breitwand-Sound. Dazu spielte der klassisch geschulte Musiker nicht mehr alle Instrumente selber ein; erstmals arbeitete der 27-jährige Anzugträger auch mit einem Streichquartett zusammen. Und er arrangierte üppige Chöre und trauermarschtaugliche Bläsergruppen – wie gewohnt in barocker Opulenz.
Neben vergleichsweise zurückhaltenden Stücken, wie "Red Nose Day", fallen mit "Seneca’s Silence" oder dem nahe an Arcade Fire gebauten "Angry Young Man" mindestens zwei Hits ab. Inhaltlich bleibt das Album allerdings eine Kopfgeburt. Immerhin beweist Gropper mit seinem Wissen um Sartre, Seneca, Sloterdijk und die Lehren des Stoizismus vor allem, dass er einmal Philosophie studiert hat.
Get Well Soon: Vexations. (Universal)
(Wiener Zeitung, 30./31.1.2010)
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