Ehre, wem Ehre gebührt: Stephan Rossegger in "Willkommen Österreich".
„Griass eich!“ – Sein Name ist Stephan Rossegger, und Sie kennen ihn sicher noch aus Sicherheitsbelehrungsbeiträgen wie „Da Rosnmaah“ oder „De Kreissoa“, mit denen sich der junge Steirer als eine Art österreichischer Troy McClure etablierte.
Doch während McClure bei den Simpsons als Star aus der Dauerwerbesendung oder aus dem hoteleigenen Fernsehkanal moderiert, was zu moderieren ist, opfert sich Rossegger regelrecht für uns auf. Ein Mann und sein Arbeitsmotto („Sicherheit geht vor!“) legen den Schutzmantel der Forstwirtschaft über uns. Schließlich wird hier in drastisch gebelltem Oststeirisch darauf hingewiesen, dass wir bei etwaiger Unachtsamkeit von Sägen zweigeteilt, von windschiefen Stehleitern auf den Boden der Realität geworfen werden könnten: „Mein Voda hots beim Traktorputzen von dera Loata scho zwoamol owizunden.“
Seit einigen Wochen muss das „Willkommen Österreich“-Team mit einer Gewissheit leben: Nicht Stermann und Grissemann, nicht Hermes, der „die unteren Zehntausend“ auf ihren (Zelt-)Festen besucht, nicht Apotheker Edlinger sind die Stars des Formats. Ausgerechnet die Found-Footage-Beiträge aus dem Kuriositätenkabinett „Frühlingszeit“ spielen den Rest an die Wand.
Bei seinem ersten Studiobesuch untersuchte Rossegger (Stermann: „Was sagt er?“) den Aufzeichnungsort am Donnerstag zwar auf Gefahrenquellen, packte seine Schutzkleidung später aber wieder ein und überreichte Stermann eine Lederhose.
Weil der Hinweis fehlte, dass sich diese als Arbeitsmontur nicht eignete: Man konnte ahnen, dass Rossegger, Schutzpatron des Versicherungswesens, Held aller Ellbogenschoner, dem Deutschen nichts Gutes wünschte.
(Wiener Zeitung, 14./15.5.2011)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen