Freitag, März 09, 2012

Gut, böse, jenseits

An sich hätte es zwar keinen Beweis mehr gebraucht, dass es sich beim Eurofighter um einen Problemvogel handelt. Weil „Alarm für Cobra 11“, die Serie mit dem meisten Bumbum in der wenigsten Handlung, zum Start von Staffel 20 aber nichts weniger angekündigt hatte als „die spektakulärste Folge aller Zeiten“, musste der Kampfjet dann aber doch auf der Autobahn notlanden, um dort keinen Telemark, sondern ein Kacherl zu setzen.

Dabei hatte es für die Autobahnpolizisten gemütlich begonnen. Erst nach zwei Minuten durften sich die Kommissare mit einer ersten Verfolgungsjagd in den Arbeitstag eingrooven. Die zu ergreifende Muckibande, die an die Road-Crew von Rammstein erinnerte, ihr Geld aber redlich mit Drogenhandel verdiente, eröffnete natürlich alsbald das „Feuerrrr“ – wobei auf beiden Seiten ein gefühltes syrisches Munitionslager verschossen wurde.

Wenn es gerade nicht darum ging, die Bösen zu durchlöchern oder Autos durch die Luft fliegen zu lassen, stand bald eines im Vordergrund: Verantwortlich für die Notlandung war eine Frau! Wer sonst? Weitere Einparkwitze aber kamen nicht vor, weil man sich Mario Barth als Gagschreiber vermutlich nicht leisten konnte.

Am Ende dieser als unbezahlbare Werbeeinschaltung für die deutsche Luftwaffe zu verstehenden Folge war ein gefälschtes Ersatzteil am Zwischenfall schuld – und somit weder der Eurofighter, noch, passend zum Frauentag, die Frau weiter verdächtig. Wer hätte das gedacht?

(Wiener Zeitung, 10/11.3.2012)

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