Freitag, November 13, 2009

Ezra Furman & The Harpoons - Inside The Human Body

Den aus Chicago gebürtigen Songwriter Ezra Furman darf man nicht nur hierzulande als sträflichst unterschätzt und vernachlässigt bezeichnen. Dabei war es vermutlich gar nicht so gemeint, als der Jungmann auf seinem Debütalbum vor gut zwei Jahren Folgendes skandierte: "I Wanna Be Ignored!"

Das dürfte, sollte, nein, das muss sich nun ändern. Immerhin erweist sich der Musiker auf seinem Zweitling nicht länger als Talent – wir müssen schon jetzt von einem der großen Songwriter seiner Generation sprechen. Der wandelt zwischen folkinfiziertem Indie-Rock und ans Herz gehender Balladenkunst auf den Spuren von Neil Young ("If I Was A Baby") oder dem elektrisch verstärkten Bob Dylan – aber auch in Sachen Daniel Johnston hat Furman seinen Bachelor gemacht.

Wir hören oft schön geschrammelte, meist reduzierte und immer zeitlose Songperlen, die den Vorbildern unseres Helden locker das Wasser reichen können. Ein Stern geht auf – hoffentlich nicht länger unter Ausschluss der Öffentlichkeit. (Schoenwetter/Hoanzl)

(Wiener Zeitung, 14./15.11.2009)

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