Hendrik Weber alias Pantha Du Prince gastiert in Wien.
Wien. Von seiner Rolle als Bassist der deutschen Popband Stella aus beschritt Hendrik Weber einen erstaunlichen Karriereweg. Über Arbeiten im Zeichen elektronischer Knistersounds unter seinem Alias Glühen 4 ("Das Schweigen der Sirenen") entwickelte sich der in Berlin und Paris lebende Musiker als Pantha du Prince zu einem der führenden Produzenten in seinem Fach.
Grundsätzlich vom Minimal Techno und dessen Vorgaben zwischen schlank arrangierten Vier-Viertel-Beats im mittleren Tempobereich und atmosphärischem Klangbeiwerk kommend, zeigt sich Weber dabei schon immer als Freund offener Formen. Es geht über experimentelle Zwischentöne und elektroakustische Studien auch darum, die Ränder des Genres weiter als üblich auszudehnen: Grenzlandforschung etc.
Für die Aufnahmen seines dritten Albums, "Black Noise", das am Freitag veröffentlicht und in der Wiener Pratersauna live vorgestellt wird, begab sich Weber in die Schweizer Alpen. Zielsetzung: Mit dort im Rahmen von "Field Recordings" eingefangenem und im Studio später wild verfremdetem Rohmaterial sollen die Grenzen zwischen Natur und Kunst irritierend verwischt werden. Abgerundet wird das solchermaßen entstandene Klangbild von davor, dazwischen, danach oder dazu gereichtem Glockengeklimper, Marimba und Steel-Drums.
Als Gastsänger bei "Stick To My Side" sorgt mit Noah Lennox alias Panda Bear von den US-Avantgarde-Helden Animal Collective übrigens auch nicht niemand für einen kurzen Popmoment – und einen vorsichtigen Ausflug vom Track in Richtung Song.
(Wiener Zeitung, 5.2.2010)
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