Freitag, Mai 14, 2010

Recoil: Selected

Bekannt wurde Alan Wilder als Mitglied der britischen Pop-Institution Depeche Mode. Ab 1982 war er dort an den Keyboards tätig – und nahm über die Jahre zunehmend mehr Einfluss auf den Sound der Band. Vor allem Schlüsselalben wie "Violator" oder "Songs Of Faith And Devotion" zeugen davon, dass Wilder die Regie führende Produzentenlegende Flood nicht bloß unterstützte.

Nach seinem Ausstieg im Jahr 1995 konzentrierte sich der Musiker auf sein Soloprojekt Recoil. Höhepunkte aus den dabei entstandenen Alben fasst nun die Werkschau "Selected" zusammen. Wir hören in jedem Moment soundtracktaugliche Klangreisen zwischen Song und Track, veredelt um Spoken-Word-Performances und Vokalauftritte zahlreicher Gastsänger wie Diamanda Galás, Hildia Cambell oder Joe Richardson. Trotz eines recht homogenen Klangbildes sind Wilders Einflüsse mannigfaltig.

In den spannendsten Momenten bringt Recoil Elektro und "schwarze" Musik, vor allem Soul und Blues, zusammen. Auch Trip- Hop spielt eine Rolle, und dazwischen verströmen Stücke wie "Allelujah" einen spirituellen Geist. Nischenmusik, die man gehört haben sollte. Recoil: Selected (Mute / EMI)

Nachlese: Alan Wilder im Interview

(Wiener Zeitung, 15./16.5.2010)

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