Dass man sich Fans des Celtic F. C. nicht zwingend als rüpelnde Biertrinker mit Vollglatze vorstellen muss – wer könnte das schöner beweisen als die Herren vom Teenage Fanclub? Seit 1990 unterstreicht die Band mit harmoniesüchtigem Gitarrenpop nicht nur, dass auch zartbesaitete Seelen im Stadion anzutreffen sind.
Sie steht auch synonym für die alte Weisheit, dass sich Qualität durchsetzt. Auch wenn der große kommerzielle Durchbruch ausblieb – an schlechtem Material aus diesem Hause hat das jedenfalls niemals gelegen. Mit "Shadows" wird die Band zwar erneut keinen Innovationspreis gewinnen, dafür führt sie ihre Kernkompetenz noch einmal zur Meisterschaft: Wir hören wertkonservativen Gitarrenpop im maximal mittleren Tempobereich, behübscht um Glockenspiel, Klavier und Streicher, bei dem auch jaulende Steel-Gitarren ein Leiberl haben. Das ist lebensbejahend, beglückend, vielleicht etwas unspektakulär – aber hochgradig charmant. Eine schöne und ganz schön altmodische Platte, die man am besten im Herbst wiederhören sollte. Pias / Rough Trade
(Wiener Zeitung, 10./11.7.2010)
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