Kurt "Supermax" Hauenstein, 1949 - 2011
Weil Pop auch der Distinktion dient: Kurt Hauenstein, der in den 70er-Jahren als Supermax bekannt wurde und am Sonntag nach Herzproblemen verstarb, war diesbezüglich ein Parade-Beispiel. Der 1949 in Wien Geborene war Sohn des Wienerlied-Texters Hans Hauenstein, auf den „Am schönsten spiel’n d’Schrammeln“ oder „Die sieb’n Fiaker“ zurückgehen.
Den jungen Kurt aber zog es hinaus in die Welt, wo er seine Liebe zur „schwarzen“ Musik kultivierte. Bei Frank Farian lernte er die Studioarbeit kennen, als Bassist spielte er am Debüt von Boney M. Unter seinem Alias legte er bis 1979 drei zwischen Soul, Funk, Reggae und Elektronik changierende Alben vor, die den Höhepunkt seiner Karriere markierten. „Lovemachine“ wurde ein Welthit, der noch heute auf den Dancefloors vibriert.
Supermax tourte zu Apartheid-Zeiten durch Südafrika und war 1983 der erste weiße Musiker am Reggae Sunsplash in Jamaika; später widmete er sich Ethno-Pop und Weltmusik. Nach Jahren im Ausland lebte der mit dem Amadeus für sein Lebenswerk ausgezeichnete Familienvater seit 2004 am Stadtrand von Wien, wo er nun, 62-jährig, überraschend verstarb.
(Wiener Zeitung, 22.3.2011)
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