Freitag, Juli 01, 2011

Enablers: Blown Realms And Stalled Explosions

„When the last breath did come, he looked right at me, and then he passed on. They wheeled out the small, emaciated body under a white sheet. Most of the land around was dead right along with him.” - Nein, das süße Leben ist für die Enablers kein Thema. Das Quartett um den New Yorker Underground-Poeten Pete Simonelli bevorzugt die Schattenseiten und hat dafür eine spezifische Ausdrucksweise gefunden. Auch auf ihrem vierten Album treibt die Band Postrock-Elemente und die Lyrik Simonellis in Richtung Spoken-Word-Kunst. Zwischen zornigen Brandreden und trockener Erzählstimme wird dem Text viel Raum gelassen.

Dazu entspinnen sich lyrische Gitarrenmelodien, die, den Postrock-Formalismen entsprechend, auch ausbrechen dürfen - dann rennen wütende Sechssaiter zu deftigem Stop-and-go-Schlagzeug offene Türen ein. Wie der Albumtitel bereits andeutet, werden die Explosionen hier aber auch abgewürgt. Nicht nur „A Poem For Heroes”, bei dem sich die Gitarren nur mehr um Hintergrundatmosphäre bemühen, kündet davon. Das ist auch live überzeugend - etwa am 23. September in der Linzer Stadtwerkstatt. (Exile On Mainstream)

(Wiener Zeitung, 1.7.2011)

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