Mittwoch, April 17, 2013

Iron And Wine: Ghost On Ghost

Sein Name steht für Sanftmut und Harmoniesucht: Samuel Beam, der mit „Ghost On Ghost“ sein fünftes Album als Iron And Wine vorlegt, klingt auch mit musikalisch breiter Unterstützung nicht nachdrücklicher als auf den akustischen Soloaufnahmen, mit denen seine Karriere begann. Nach der Neuorientierung mit der beinahe weltmusikalischen Grundierung von „The Shepherd’s Dog“ und dem smoothen Folkpop von „Kiss Each Other Clean“ wird aktuell mehr Nähe zum Jazz demonstriert – während „Lovers' Revolution“ in keinem diesbezüglichen Kellerclub stören sollte, eignen sich weite Teile des mit Fender Rhodes, Beserlschlagzeug und Streichern arrangierten Materials gut für Hotelbar-Gigs.

Weicher Funk, Kontrabass und Flöten sowie der auf die 70er-Jahre zurückgehende Hausmacherpop sind auch wieder dabei. „Baby Center Stage“ mag etwas gar betulich geraten sein – ansonsten  ist „Ghost On Ghost“ aber eine hübsche Sonntagsplatte für alle, die auf Wörter wie „Jazz“ und „Saxofon“ nicht von Haus aus allergisch reagieren. 

Iron And Wine: Ghost On Ghost (4AD / Beggars Group / Indigo)

(Wiener Zeitung,  13./14.4.2013)

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