Sein
Name steht für Sanftmut und Harmoniesucht: Samuel Beam, der mit „Ghost On
Ghost“ sein fünftes Album als Iron And Wine vorlegt, klingt auch mit
musikalisch breiter Unterstützung nicht nachdrücklicher als auf den akustischen
Soloaufnahmen, mit denen seine Karriere begann. Nach der Neuorientierung mit
der beinahe weltmusikalischen Grundierung von „The Shepherd’s Dog“ und dem smoothen
Folkpop von „Kiss Each Other Clean“ wird aktuell mehr Nähe zum Jazz
demonstriert – während „Lovers' Revolution“ in keinem diesbezüglichen Kellerclub
stören sollte, eignen sich weite Teile des mit Fender Rhodes, Beserlschlagzeug
und Streichern arrangierten Materials gut für Hotelbar-Gigs.
Weicher
Funk, Kontrabass und Flöten sowie der auf die 70er-Jahre zurückgehende
Hausmacherpop sind auch wieder dabei. „Baby Center Stage“ mag etwas gar
betulich geraten sein – ansonsten ist
„Ghost On Ghost“ aber eine hübsche Sonntagsplatte für alle, die auf Wörter wie
„Jazz“ und „Saxofon“ nicht von Haus aus allergisch reagieren.
Iron And Wine:
Ghost On Ghost (4AD / Beggars Group / Indigo)
(Wiener Zeitung, 13./14.4.2013)
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