Freitag, Dezember 27, 2013

Deafheaven: Sunbather

Sieben Songs reichen dieser Band, um auf eine Spielzeit von 59 Minuten zu kommen – und jede einzelne davon hat es in sich. Deafheaven aus dem sonnigen San Francisco mischen todesdunkle Black-Metal-Überreste, die sich im als guttural bis besessen zu beschreibenden Gekreische ihres Sängers George Clarke veräußern, mit lyrischen Post-Rock-Elementen und verwaschenen Shoegazing-Gitarren. Dichte Walls-Of-Sound, die stets harmonische Schönheit verströmen, treffen auf Doublebassdrum-Attacken des nicht nur in dieser Hinsicht Schwerarbeit leistenden Schlagzeugers Daniel Tracy. Die Wirkungsmacht der Ergebnisse wird per Dynamik noch einmal erhöht: Hochgeschwindigkeits-Stakkato geht in Passagen fernab von Raum und Zeit über, ohrsturzlaute Momente münden in depressionsleise Motive.

In den atmosphärischen Zwischenspielen begegnet man Wanderpredigern und Gitarren, die wie Bohrmaschinen klingen. Lyrics gibt es angeblich auch, allerdings versteht man von diesen kein Wort. Ein gewaltiges Album. Eine Wucht. 

Deafheaven: Sunbather (Deathwish/Indigo) 

(Wiener Zeitung - "music" Spezial mit nachgeholten Empfehlungen für das Jahr 2013. 28./29.12.2013) 

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