Robert Forster kommt ins Wiener Theater Akzent.
Bereits vor zwei Jahren hörte man dem Mann am selben Ort sehr gerne zu, wenn er zwischen den Liedern seines damals aktuellen Albums „Songs To Play“ und alten Hadern etwa darüber erzählte, wie eine Zugfahrt durch die süddeutsche Provinz an Etterzhausen vorbei sein Songwriting beeinflussen kann – oder warum ein Song dann doch nicht den Titel „Criminals On The Run“ bekam. Wenn Robert Forster am heutigen Mittwoch ins Wiener Theater Akzent zurückkehrt (Beginn: 19.30 Uhr), wird der Wortanteil aber noch einmal deutlich erhöht. Der heute 60-jährige Musiker reist an, um sein im Vorjahr in Australien veröffentlichtes und nun auch auf Deutsch vorliegendes Buch „Grant & Ich. Die Go-Betweens & die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft“ (Heyne Encore) zu präsentieren.
Wie
der Titel bereits nahelegt, geht es darin nicht nur um Forsters 1977 mit Grant
McLennan in Brisbane gegründete Band The Go-Betweens, sondern auch um die damit
verbundene Geschichte zweier Gleichgesinnter. Diese lernten sich einst über
gemeinsame literarische Vorlieben und einen Hang zu Bob Dylan kennen – und
lieferten mit kommerziell erfolglosen heutigen Klassikern wie „Liberty Belle
And The Black Diamond Express“ oder „16 Lovers Lane“ Manifeste eines lyrischen
Gitarrenpop.
Nach
einer Auszeit für Soloprojekte ab 1989 und ihrem gefeierten Comeback zur
Jahrtausendwende war die Band bekanntlich Geschichte, als Grant McLennan 2006 an
einem Herzinfarkt starb. Forster machte als Solist weiter und wärmte sich im
Musikjournalismus für die aktuelle autobiografische Erinnerung auf. In Wien
wird er nun aus „Grant & Ich“ lesen, sich mit dem „Standard“-Musikkritiker
Karl Fluch unterhalten und auch zur Gitarre greifen. Dabei sein!
(Wiener Zeitung, 29.11.2017)
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