Ein Selbstporträt zum Abschluss, oder: Wer oder was ich im „extra“ der „Wiener Zeitung“ auch war.
Hallo! Mein Name ist Andreas Rauschal. Sie kennen mich vielleicht noch aus Artikeln wie „Tanz den HC Strache!“, „David Hasselhoff live: Ein Auto, eine Boje, ein Mann“ oder „Dieter Bohlen in Wien: Gar nicht so mega“, dem Text mit meinem persönlichen Klick-Rekord, den jedes jetzt angeblich für mehr Klicks sorgende Onlinemedium definitiv nicht übertreffen wird.
Bevor ich in Zukunft nicht vorhabe, mich wie der abgehalfterte B-Movie-Schauspieler Troy McClure aus den „Simpsons“, von dem ich mir den Einstieg in diesen Text ausgeborgt habe, als Testimonial mit viel Vergangenheit und keiner Zukunft im Privat- oder gar als Shopping-Animateur im Verkaufsfernsehen zu verdingen („Bestellen Sie die Antisept-Teflonpfanne jetzt und erhalten Sie diese hochwertige Edelstahl-Nudelzange von Eros Amore NUR MEHR HEUTE gratis dazu!“), möchte ich Ihnen noch schnell ein kleines Geheimnis verraten.
Ja, es stimmt. Sie haben mich im „extra“ der „Wiener Zeitung“ vielleicht als Kasperl vom Dienst auf der Glossenseite sowie im Feuilleton als Musikkritiker kennengelernt, der furchtlos dorthin ging, wo niemand sonst je freiwillig hingehen wollte (siehe oben). Vielleicht haben Sie mich zwischen den Zeilen auch dort erkannt, wo ich Texte aus fremder Feder eingerichtet, feingeschliffen, herausgeputzt oder verschlimmbessert habe (meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld!). Womöglich ist Ihr Blick im Impressum aber auch einfach nur auf meinen Namen gefallen und Sie haben sich dabei gedacht, was Sie sich in Zukunft erst recht denken werden: „Ah! Nie gehört.“
In meiner intern zentralsten Rolle bin ich Ihnen aber auf jeden Fall unbekannt. Dafür werde ich meiner „extra“-Führungsfachkraft und allfälligen mit akutem Kuchenhunger bei uns im Büro einfallenden Kolleginnen und Kollegen vor allem in einer Funktion fehlen. Immerhin habe ich mich in unserer Abteilung nicht eigens zum Serviettenbeauftragten hochgearbeitet, um auch noch als solcher in Vergessenheit zu geraten.
Die Serviette, die in Zukunft bei jeder Pause fehlen wird, das bin jetzt ich. Die Lücke, die mich ersetzt, ist ein Stoffbehelf, der nicht mehr existiert – woran man die Notwendigkeit alles Haptischen dann ja vielleicht doch noch erkennen könnte. Im Gegensatz zu Nichtigkeiten wie, sagen wir, einer Tageszeitung lassen sich die wirklich wesentlichen Dinge ja nicht so einfach digital transformieren.
Erst wenn die letzte Serviette . . . werdet ihr merken . . . dass man … Aber entschuldigen Sie mich jetzt! Gerade spazieren die Kollegen mit etwas herein, das mir nach Guglhupf ausschaut.
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