Der Humor entrückter Charaktere: Die Web-Serie "Fauner-Consulting" mit Manuel Rubey
In der zweiten Folge wurde das Thema Sex eingeführt, in der vierten hielt uns Thomas Stipsits als Saubartel am Schmäh, am vergangenen Dienstag schließlich trieb die Handlung ein Verwirrspiel mit dem Seher: In der Enge der zur Spielstätte erkorenen, als gutbürgerlich treffend umschriebenen Altbauwohnung herrschte das Diktat der Wirklichkeitsverschiebung. Ein Setting, das sich gut anließ, bis die Ordnung schnell wiederhergestellt war: Nur 11 bis 14 Minuten stehen der Web-Serie „Fauner Consulting“ – wie berichtet – wöchentlich zur Verfügung, um in ihren Kosmos zu entführen.
Dabei
erklärt das weitestgehend ohne Budget und auf Eigeninitiative von
Hauptdarsteller Manuel Rubey und Regisseur und Drehbuchautor Georg Weissgram
betriebene Projekt einmal mehr, dass ein gutes Rezept nur wenige Zutaten
braucht. Immerhin lebt die Serie über Francois Fauner, der sich, selbst
orientierungs- und mittellos, zum Lebensberater ausruft, von ihren sanft
entrückten Großstadtcharakteren, denen die Zeit zum Nachdenken niemals davonläuft –
was zu Dialogen führt, die den Blues der alten Wienerstadt mit dem nötigen
(Galgen-)Humor aufbrechen. Den melancholischen Unterton gibt es nicht nur über
die schöne Titelmusik von Bernhard Fleischmann dazu.
In einem Wiener Café
soll die die therapeutische Schlagseite des Unterfanges bereits in
Gruppensitzungen ausgelebt werden. Ähnliches kennt man sonst nur vom Tatort im
Kino – sehen wir ein gutes Zeichen darin!
www.fauner-consulting.at
www.fauner-consulting.at
(Wiener Zeitung, 22.12.2012)

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