Print vs. Online in der Dienstags-"ZiB"
Im
Meldungsblock wurden die Zeitungen noch in den Papiercontainer geworfen –
freilich nur, um ein Beispiel mustergültiger Mülltrennung zu illustrieren, und
nicht, um uns Holzmedien in die Hölle zu wünschen.
Ja,
der Bericht in der Dienstags-„ZiB“ über Print in Zeiten des Internet sollte es
im Anschluss gar gut mit uns meinen. Zeitungssterben hin, Finanzkrise her, und vor
allem dem Umstand zum Trotz, dass das Internet im Jahr 2030 die Zeitung als
Nachrichtenquelle in allen Zielgruppen überholt haben wird, wie der Beitrag informierte
– am Ende stand die überraschende Erkenntnis: „Eine Konkurrenz für die
Zeitungen dürfte das Internet wohl nicht werden.“ – „So wie das Theater nicht
von Kino und Fernsehen verdrängt worden ist“, setzte Tarek Leitner im Studio
fort.
Dass
die Quelle der Studie nicht genannt wurde? Egal. Und während eine Grafik den
Medienkonsum nach Alter und Gattung aufschlüsselte, sorgte Marie-Claire
Zimmermann über die Text-Bild-Schere für einige Verwirrung: „Bei den Menschen
über 50 Jahren haben sich 1998 nur rund sieben Prozent mit dem Computer
beschäftigt“, wurde die Mediennutzung quasi mit dem Interesse in Sachen Heimrechner
gleichgesetzt.
Altbacken hingen
wirkte die öffentlich-rechtlich ausgewogene Straßenumfrage zwischen älteren „Krone“-Lesern
und jungen Freunden der Online-News. Das Internet erfindet sich täglich neu.
ORF III brachte später noch einen „Club 2“ aus 1983. Sendungstitel: „Was will
das Weib?“
(Wiener Zeitung, 5.1.2012)

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