Damit
das spätestens seit dem ersten Popfest Wien sicher geglaubte, neue Selbstbewusstsein
der heimischen Popszene nicht ausgerechnet an den bekanntlich kaum je
enthusiasmierten PR-Abteilungen scheitert, wird am Ende des Tages aber doch eines über „We All Yell“ zu Papier gebracht: „Es wird die
Welt niederreißen. Es wird groß werden. Es wird der Anfang von allem gewesen
sein.“
Mehr Gefühl
Am
Anfang von allem jedenfalls standen die Ö3-Rocker von Sirupop, die der Hitradio-Stempel
aber zunehmend unglücklich machte, weshalb nach einer Neuerfindung als Giantree
heute FM4 bespielt wird. Das gelang mit einer Mischung aus gängigem, im
mittleren Tempobereich für Druck sorgendem Indie-Pop nach internationalem
Erfolgsvorbild und ohne große Rezeptabänderung. Dementsprechend steht „We All
Yell“ mit grundsolidem Songwriting und elektronischen Arrangements für
lebensreflektierende Befindlichkeitstexte und solchermaßen ein Mehr an Gefühl.
Bevor
das Quintett schon demnächst in Traun, Leitersdorf bei Hartberg und Weitra die Welt niederreißen wird, findet noch diesen Freitag in
Wien die Albumpräsentation statt – am Eröffnungsabend des zweitägigen SpringBreak
Festival, das etwa auch noch Duke Special, Zeronic oder Enno Bunger ins Haus
der Musik bringen wird. Der Anfang von allem wird um 20 Uhr gewesen sein.
Giantree: We All
Yell (Monkey / Rough Trade)
(Wiener Zeitung, 22.3.2012)

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