Dass sich kaum etwas besser
verkaufen könnte als Sex, weiß Rihanna nicht erst seit dem aktuell
kolportierten Angebot über eine Million harter US-Dollars für Nacktfotos im
„Playboy“. Immerhin gelang der 1988 geborenen Sängerin der Durchbruch, als sie
zum „Good Girl Gone Bad“ mutierte. Das ist nur legitim, immerhin gab der Rock ’n’ Roll den
Männern schon immer das Recht,
ihre Körperlichkeit auszuleben. Wie aber bereits zuvor bei Christina Aguilera, erschloss
sich der PR-Trick, die Pornofizierung als feministischen Akt zu deuten, nicht
wirklich. Und ganz davon abgesehen: So, wie es einst das Einhandmagazin und
später Youporn gab, führte der Weg im Pop von, sagen wir, Agnetha von Abba eben
hin zum Lack-und-Leder-R-’n’-B von Rihanna.
Dass die Sängerin 2009
von ihrem damaligen Freund Chris Brown verprügelt
wurde, scheint vergessen. Selbstbestimmung heißt auch, mit dem Reuigen heute
wieder zarte Band zu knüpfen. Frage nicht, was erst ein hypothetisches
gemeinsames Familienfoto einbringen würde.
(Wiener Zeitung, 11.5.2012)
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