Donnerstag, Mai 10, 2012

Sex verkauft und wird gekauft

Dass sich kaum etwas besser verkaufen könnte als Sex, weiß Rihanna nicht erst seit dem aktuell kolportierten Angebot über eine Million harter US-Dollars für Nacktfotos im „Playboy“. Immerhin gelang der 1988 geborenen Sängerin der Durchbruch, als sie zum „Good Girl Gone Bad“ mutierte. Das ist nur legitim, immerhin gab der Rock ’n’ Roll den Männern schon immer das Recht, ihre Körperlichkeit auszuleben. Wie aber bereits zuvor bei Christina Aguilera, erschloss sich der PR-Trick, die Pornofizierung als feministischen Akt zu deuten, nicht wirklich. Und ganz davon abgesehen: So, wie es einst das Einhandmagazin und später Youporn gab, führte der Weg im Pop von, sagen wir, Agnetha von Abba eben hin zum Lack-und-Leder-R-’n’-B von Rihanna.

Dass die Sängerin 2009 von ihrem damaligen  Freund Chris Brown verprügelt wurde, scheint vergessen. Selbstbestimmung heißt auch, mit dem Reuigen heute wieder zarte Band zu knüpfen. Frage nicht, was erst ein hypothetisches gemeinsames Familienfoto einbringen würde.

(Wiener Zeitung, 11.5.2012)

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