Wien. Wenn Jahr für Jahr zu Beginn der heißen Jahreszeit die Jugend aufs Land strömt, hat das mit Sommerfrische nichts zu tun. Es gilt, die bereits mit Bühnen und Pommesbuden, Dixi-Klos und Schankanlagen bestückten Äcker und Felder in der idyllischen Einöde zu besiedeln, um dort bei hintangestellter Körperhygiene zu Hopfen und Malz – Gott erhalt’s! – wieder einmal der guten alten Unvernunft zu frönen.
Vor allem hier freilich im Rudel auftretende Jungmänner greifen auf dieses Vergnügungsangebot zurück, um sich bewährter Vergleichstraditionen entsprechend darin zu messen, wessen Körper etwa das meiste Bier zu fassen imstande ist. Und dergleichen mehr! Am Ende dieses Prozesses stehen am letzten Veranstaltungstag naturgemäß Fragen. Fragen wie: Wer bin ich? Wie komme ich hierher? Verfault irgendwo Kleingetier oder sollte ich doch wieder einmal duschen? Und was wird Mama dazu sagen??
Sie sehen es schon: Trotz möglicher Nachwehen sollte man sich diesen Spaß nicht entgehen lassen. Gelegenheit zu alledem bietet auch heuer wieder das Nova Rock auf den Pannonia Fields II im burgenländischen Nickelsdorf, das am Freitag seine vierte Saison einläutet und an insgesamt drei Tagen bis zu 160.000 Besucher anlocken soll – es ist somit das größte heimische Rockfestival.
Den verheerenden Staus der ersten beiden Austragungsjahre konnte 2007 mit einem neuen Verkehrskonzept entgegengearbeitet werden, an dem auch heuer festgehalten werden soll. Das Festivalgelände wurde bei gleichbleibendem Kartenkontingent um sechs Hektar vergrößert, was vor allem den Park- und Campingflächen zugute kommt.
Neben Altbewährtem wie der Möglichkeit, Bungee zu jumpen, findet das Festival seine größte Neuerung in der "Fußballarena", in der sämtliche Spiele der Euro auf einer Großleinwand übertragen werden – wohl auch, um ein allzu großes Besucherminus gegenüber dem Vorjahr zu vermeiden. So heißt es am Freitag etwa Kid Rock und Incubus gegen Niederlande-Frankreich. Harte Bandagen!
Auf zwei Bühnen setzt es musikalisch im Wesentlichen "more of the same", seinen Schwerpunkt legt das Festival seit jeher auf tendenziell härtere Gitarrenmusik. Als Headliner fungieren heuer neben Die Ärzte und den Nova-Rock-Stammgästen Motörhead um Saubartel Lemmy Kilmister die einflussreiche 70er-Jahre-Metalband Judas Priest und die im Vorjahr wiedervereinten Britpop-Heroen The Verve ("Bitter sweet Symphony"). Johnny Rotten wird das, nun ja, Erbe seiner Sex Pistols noch einmal ordentlich anpatzen, Rage Against The Machine eine Neusichtung ihrer in den 90ern erfolgreichen Mischung aus HipHop, Metal, Funk und gesellschaftspolitischen Slogans wagen. Karten: http://www.novarock.at
(WIener Zeitung, 11.6.2008)
Vor allem hier freilich im Rudel auftretende Jungmänner greifen auf dieses Vergnügungsangebot zurück, um sich bewährter Vergleichstraditionen entsprechend darin zu messen, wessen Körper etwa das meiste Bier zu fassen imstande ist. Und dergleichen mehr! Am Ende dieses Prozesses stehen am letzten Veranstaltungstag naturgemäß Fragen. Fragen wie: Wer bin ich? Wie komme ich hierher? Verfault irgendwo Kleingetier oder sollte ich doch wieder einmal duschen? Und was wird Mama dazu sagen??
Sie sehen es schon: Trotz möglicher Nachwehen sollte man sich diesen Spaß nicht entgehen lassen. Gelegenheit zu alledem bietet auch heuer wieder das Nova Rock auf den Pannonia Fields II im burgenländischen Nickelsdorf, das am Freitag seine vierte Saison einläutet und an insgesamt drei Tagen bis zu 160.000 Besucher anlocken soll – es ist somit das größte heimische Rockfestival.
Den verheerenden Staus der ersten beiden Austragungsjahre konnte 2007 mit einem neuen Verkehrskonzept entgegengearbeitet werden, an dem auch heuer festgehalten werden soll. Das Festivalgelände wurde bei gleichbleibendem Kartenkontingent um sechs Hektar vergrößert, was vor allem den Park- und Campingflächen zugute kommt.
Neben Altbewährtem wie der Möglichkeit, Bungee zu jumpen, findet das Festival seine größte Neuerung in der "Fußballarena", in der sämtliche Spiele der Euro auf einer Großleinwand übertragen werden – wohl auch, um ein allzu großes Besucherminus gegenüber dem Vorjahr zu vermeiden. So heißt es am Freitag etwa Kid Rock und Incubus gegen Niederlande-Frankreich. Harte Bandagen!
Auf zwei Bühnen setzt es musikalisch im Wesentlichen "more of the same", seinen Schwerpunkt legt das Festival seit jeher auf tendenziell härtere Gitarrenmusik. Als Headliner fungieren heuer neben Die Ärzte und den Nova-Rock-Stammgästen Motörhead um Saubartel Lemmy Kilmister die einflussreiche 70er-Jahre-Metalband Judas Priest und die im Vorjahr wiedervereinten Britpop-Heroen The Verve ("Bitter sweet Symphony"). Johnny Rotten wird das, nun ja, Erbe seiner Sex Pistols noch einmal ordentlich anpatzen, Rage Against The Machine eine Neusichtung ihrer in den 90ern erfolgreichen Mischung aus HipHop, Metal, Funk und gesellschaftspolitischen Slogans wagen. Karten: http://www.novarock.at
(WIener Zeitung, 11.6.2008)
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