Der Radiosender FM4 feiert seinen 15. Geburtstag.
Wien. Mit 15 wird man langsam erwachsen. Das gilt auch für FM4 – wenngleich die ORF-Radiostation noch immer "Jugendsender" genannt wird.
Als solcher leistet der am 16. Jänner 1995 noch auf der Frequenz von Blue Danube Radio "on air" gegangene und seit zehn Jahren als Vollprogramm 24 Stunden täglich funkende Zögling wichtige und zumeist auch richtige Arbeit in Sachen Popkultur-Vermittlung. Nämliche geschieht auch auf dem angeschlossenen Webportal, das sich dank einiger guter Schreiber als zweite Säule des Senders etabliert hat. Als solche ist sie in ihrem Fach eine der wesentlichsten Informations- und Austauschplattformen des Landes.
Für sein jährlich stattfindendes Geburtstagsfest in den Hallen der Wiener Arena sowie am hiesigen Open-Air-Gelände – zitter, bibber, brr! – trumpft der Sender heuer zwar nicht wie einst mit großen Namen auf: Moby, Jarvis Cocker oder zuletzt Franz Ferdinand waren bereits unter den Gratulanten. Dafür setzt es ein ausgewogenes Line-up, das neben sympathischen Hausfreunden wie den St. Pöltener Vokal-Akrobaten Bauchklang, den Pathos-affinen Burgenländern von Garish, oder – yay! – Die Sterne aus Hamburg auch noch neu zu Entdeckendes mit sich bringt.
Dazu gehören vor allem die Feschaks von Something ALaMode, die Frickel-Elektronik aus der Schule von Daft Punk mit Streicher-Arrangements konfrontieren. Und wir erleben die Österreich-Premiere von Ezra Furman & The Harpoons aus Chicago, deren zweite Arbeit "Inside The Human Body" sich als geheimes Album des Jahres 2009 herausstellte. Furmans Wissen um Bob Dylan und Punk zeitigte darauf schön geschrammelte, reduzierte Songperlen zwischen Indie-Rock und Balladenkunst.
Zudem gratulieren das forsche Mann-Frau-Duo Blood Red Shoes aus Brighton und der famose Konstantin Gropper, den man besser für seine quasi-symphonischen Indie-Hymnen als Get Well Soon kennt. Happy Birthday!
(Wiener Zeitung, 22.1.2010)
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