Freitag, September 17, 2010

Alles auf Anschlag

1000 Robota und "ufo".

Die Vermutung, dass es sich bei 1000 Robota eventuell um kontrovers diskutierte Zeitgenossen handeln könnte, legt schon ein Blick auf die Myspace-Seite der Hamburger nahe. Dort verkündete das Trio knapp und bestimmt: "Wer uns hasst, entscheiden wir!" Und: "Liebe Leute, schon bald werdet ihr wieder radikal von uns genervt oder erfreut, nennt es wie ihr wollt."

Mit ihrem Debütalbum "Du nicht er nicht sie nicht" und den darauf gebotenen zackig-wüsten Post-Punk-Miniaturen auf den Spuren von Gang Of Four wurden Anton Spielmann, Sebastian Muxfeldt und Jonas Hinnerkort zwar in Großbritannien gefeiert. In Deutschland aber polarisierte die Band mit ihrer bevorzugt als altklug und nassforsch bezeichneten Anti-Haltung und einer öffentlichen Auseinandersetzung mit Thees Uhlmann von Tomte. Dabei hätte man die Musiker gerade für ihren Hang zur rauen Hamburger Brise ins Herz schließen müssen. Ihr Arbeitsmotto: Alles auf Anschlag!

Auf dem nun vorliegenden Zweitling, "ufo", bleibt soweit alles beim Alten. Allerdings gräbt sich die Band unter Regie von Mense Reents und Ted Gaier (Die Goldenen Zitronen) weiter in die Tiefe vor und erkundet dort den dramaturgischen Bruch und andere Störmomente. Das passt zu den Liedern, die sich mit wenigen Ausnahmen harmonischem Wohlklang verweigern und zwischen monotonem Sprechgesang und zornigem Skandieren um nüchtern-trockene Lyrik bemühen. Diese Songs zeugen von jungen Menschen, die kurz nach ihrem Abitur zumindest in der Kunst bereits abgebrüht scheinen. "Und ihr oh ja ihr / Ihr bleibt einfach stehen / Ihr seid keine Jugend / Und kein Phänomen."

Widerstand ist alles. Das mag den Druck erhöhen: "Die Angst zu scheitern ist da / Und sie lässt dich nicht los." Damit befinden sich 1000 Robota aber auf dem richtigen Weg. (Buback / Hoanzl)

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