Diese Liaison ist eine Überraschung: Denn es liegen Generationen zwischen Gil Scott-Heron, Jahrgang 1949, als Literat und Soulmusiker nichts weniger als eine lebende Legende, und dem als Beatbastler der britischen Popreduktionisten The xx bekannten Frühzwanziger Jamie Smith.
Doch bereits auf seinem im Vorjahr erschienenen Album "I’m New Here", dem ersten seit 16 Jahren, hatte sich Scott-Heron über die Beigabe experimenteller Elektronik einer Frischzellenkur unterzogen. Smith, der nun ein Remix-Album erstellen durfte, zog für dieses die Vokalspuren heran, dekonstruierte das Original und übersetzte es in seine eigene Klangwelt: Auch so kann man versuchen, den alten Herren einer neuen Generation (noch) zugänglich(er) zu machen.
Die Ergebnisse kokettieren mit vertrackten Beats und Störgeräuschen, lassen aber auch erheblich harmonischere Momente zu; als Einfluss sind Dubstep und House erkennbar. Am besten gelungen sind dabei das soulig-warme "My Cloud", das melancholisch-erhabene "NY Is Killing Me" sowie "I’ll Take Care Of You", bei dem der Jungproduzent an den Sound seiner Stammband erinnert.
(XL Recordings / Beggars Group)
(Wiener Zeitung, 12./13.3.2011)
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