Krawall(e) und Remmidemmi

Die Ausschreitungen in Großbritannien als Randnotizen im österreichischen Society-TV.

Als hätte die Welt noch nicht genug Probleme, nahm sich am Mittwoch auch noch Dominic Heinzl ihrer an. Wir sprechen jetzt nicht vom Auftritt der Miss Botox beim Charity-Clubbing zugunsten der Silikon-Geschädigten in Velden am unheimlich schönen Wörthersee, sondern über die Krawalle in Großbritannien und ihre Folgen für „die Prominenten“.

Zumindest als Randnotiz informierte „Chili“ darüber, dass Justin Bieber für seine Fans in England bete und auch ein Restaurant von Jamie Oliver verwüstet wurde. Ausgerechnet! Immerhin stelle der Starkoch „Jugendlichen aus problematischen Milieus“ schon seit langem Ausbildungsplätze bereit, was Heinzl zu Spekulationen verleitete, das Sprichwort vom Biss in die Hand, die einen füttert, sei noch nicht ins Englische übersetzt worden – nun ja. Aus einem noch kürzeren Beitrag zum selben Thema ging in „Pink! Österreichs Starmagazin“ auf Puls 4 hervor, dass Liam Gallagher ebenfalls von den Ausschreitungen betroffen war. „Chaoten demolierten seine Fashion Boutique“ hieß es, ehe man sich da wie dort wieder Wichtigerem widmete.

Patricia Kaiser suchte das bezauberndste Lächeln Österreichs, eine Zweitfrau wurde per Hochzeit zur Erstfrau und Felix Dvorak trennte sich von seinem Bart. Unterhaltsam war ein „Chili“-Beitrag über jenen in Pörtschach wohnhaften „EU-Abgeordneten“, dessen per Anzeige deklariertes Ruhebedürfnis das Nachtleben dauerhaft aus dem Ort verbannte, während Lugners Ex-Bambi als „Spezialreporterin“ vom Beachvolleyball Grand Slam aus Kärnten berichtete. „Ja, Journalistin sein ist gar nicht so leicht“ – aber wem sagte man das? Es ist ein harter Job, allein, ich muss ihn machen.

(Wiener Zeitung, 12.8.2011)