Montag, April 08, 2013

Der Mann vom hektischen Fernseh-Schnitt

Fred Schreiber live Wiener Radiokulturhaus  

Für alle, die glauben, mit dem Namen Fred Schreiber nichts anfangen zu können: Es geht um den Mann mit der angenehmen Stimme, der Ihnen zur besten TV-Sendezeit regelmäßig ins Wohnzimmer kommt und dabei Lust auf, sagen wir, Mobiltelefonie machen will.

Die mit FM4 sozialisierte Leserschaft wiederum kennt den gebürtigen Münchner als langjährigen Moderator ihres Senders, auf dem mit Die Falschen Freunde gerne auch Schreibers seinerzeitige Band zu hören war – während der 42-Jährige als Miterfinder und Sprechstimme der genialischen „Sendung Ohne Namen“ auf Basis hektischer Fernseh-Schnitte mit Hang zur scheinbaren Bild-Text-Schere für erfrischende TV-Unterhaltung sorgt. Nicht von ungefähr wurde das aktuell (und mit neuen Folgen) wieder im ORF zu sehende Format bereits auch zum Diplomarbeitsthema.

Sein musikalisches Debüt unter bürgerlichem Namen gab Schreiber vor zwei Jahren auf dem von ihm mitbetriebenen Wiener Label Problembär Records mit dem Album „Das große Komplott“, das im Radiokulturhaus am heutigen Dienstag eine spezielle Adaptierung erfährt. Schließlich wird das im Britpop wurzelnde, aber auch in Richtung Bossa Nova und Ennio Morricone abbiegende Songwriting Schreibers live mit einer achtköpfigen Swing-Band aufgeführt – was nicht nur im Falle der im Walzertakt torkelnden Trinkerhymne und Wien-Hommage „Diese Stadt“ interessant werden könnte. Vorab wärmt Kidcat Lo-fi auf – wer keine Karte mehr ergattert, wird auf der Homepage des RKH ab 20 Uhr von einem Live-Stream getröstet.

(Wiener Zeitung, 9.4.2013)

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