Das
Gründungsmitglied der Thrash-Metal-Band Slayer starb mit
49 Jahren in Kalifornien
Als
Gründungsmitglied und Gitarrist der stilprägenden Thrash-Metal-Band Slayer, die
neben Metallica, Megadeth und Anthrax zu den „Big Four“ des Genres gehört, brachte
Jeff Hanneman zum Stakkato-Gewitter seiner Kollegen Tom Araya, Kerry King und
Dave Lombardo nicht nur uns schwindelig spielende Hochgeschwindigkeits-Soli
ein, die nach Fingerbruch klingen.
Nicht
zuletzt mit seinen Gewalt und Krieg umkreisenden Songbeiträgen hinterließ der
am 31. Jänner 1964 geborene Musiker seine Handschrift im Werk der Band. Während
seine Mitstreiter die rohe Härte Slayers mit gerne auch antiklerikalen Texten über
die Hölle in der Hölle und die Hölle auf Erden untermauerten, spezialisierte
sich Hanneman auf Krieg und Massenmord. Mit „Angel Of Death“, das auf den
NS-Kriegsverbrechen Josef Mengeles im Konzentrationslager Auschwitz basiert, war
die Spitze der diesbezüglichen Drastik erreicht.
Vorwürfe
hinsichtlich möglicher Sympathien für das NS-Regime wies die Band stets
vehement zurück. Programmatisch betitelte Alben wie „South Of Heaven“ (1988)
oder „God Hates Us All“ (2001) dokumentieren den Fokus Slayers auf sämtliche
Formen von Abgründigkeit. Mit „Jihad“ etwa wurden die Anschläge des 11.
September 2001 aus der imaginierten Sicht eines beteiligten Attentäters vertont.
Mitverantwortlich war
der vom Punk her kommende Hanneman zudem für die Beschleunigung Slayers, die
1986 im bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 220 Schlägen pro Minute
gegebenen Album „Reign in Blood“ gipfelte. Der seit dem Jahr 2011 und vermutlich
nach einem Spinnenbiss an einer schweren Infektionskrankheit leidende Gitarrist
fehlte zuletzt bei Slayer-Konzerten. Am Donnerstag ist Jeff Hanneman nun an
Leberversagen gestorben. Er wurde 49 Jahre alt.
(Wiener Zeitung, 4./5.5.2013)
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