Freitag, November 29, 2013

Diverse: Punk 45

Bereits der Untertitel sagt alles: „Kill The Hippies! Kill Yourself! The American Nation Destroys Its Young – Underground Punk In The United States, Vol. 1“ – und auch Bands wie The Urinals, The Zeros und Songtitel wie „You’re Full Of Shit“ oder „Not Now No Way“ künden vom Zeitgeist einer Ära. Mit „Punk 45“ legt das Londoner Label Soul Jazz Records aber nicht nur eine Sammlung von wunderbar schäbig eingespielten Zweieinhalb-Akkord-Songs mit trotzigem Gestus vor. Mit in Richtung Avantgarde und Experiment drängenden Vertretern wie Pere Ubu, Tuxedomoon oder den spinnerten Heimwerkern von Crash Course In Science und deren Küchengerätschafts-Instrumentarium wird auch das Grenzland ausgelotet: Das ist gleichermaßen wichtig wie nicht selten obskur.

Den theoretischen Unterbau liefert mit „Punk 45 – The Singles Cover Art of Punk“ ein ergiebiger 400-Seiten-Wälzer, der mit zahllosen Artworks und Hintergrundinfos an die Single als Trägermedium des Fachs erinnert. Interviews mit Labelbetreibern und Musikern geben weiteren Einblick. Ein Dokument. 

Diverse: Punk 45 – Kill the Hippies! Kill Yourself! (Soul Jazz Records)

Jon Savage und Stuart Baker (Hrsg.): Punk 45 – The Singles Cover Art Of Punk (Soul Jazz Books) 

(Wiener Zeitung, 30.11./1.12.2013)

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