Bauchklang feiern
Jahresabschluss und Teilabschied im Gasometer
Auch
als Bass sollte man natürlich vom Vorrecht Gebrauch machen dürfen, sich in den
besten Jahren noch einmal neu zu verwurzeln – um nicht der Routine zu erliegen
und letztlich als Altholz zu enden. Dennoch ist es für Bauchklang eine herbe
Zäsur, mit Alexander Böck ein Gründungsmitglied zu verlieren. Bereits seit 1996
ist der Mann für die tiefen Tonlagen zuständig, was bei Konzerten bedeutet,
dass für die dem Publikum in den Bauch fahrenden Bässe wiederum selbst ein
Bauch verantwortlich zeichnet. Auch nach zahlreichen Live-Begegnungen noch
immer erstaunlich, dass die Musik hier ausschließlich körperlichen Tonquellen entspringt.
Exklusiv als Instrumente erlaubt: Stimme, Zwerchfell, Bauch – und die Kehle
auch. Ein Erfolgsrezept, das die Band zum Exportschlager machte: Bringt ein
Stück St. Pölten nach Mumbai!
Nach
einem sehr guten Jahr mit dem von Patrick Pulsinger produzierten Album
„Akusmatik“, auf dem die stilistische Bandbreite etwa auch um Minimal Techno erweitert
wurde, ist für 2014 zunächst eine Pause und Neuorientierung angesagt – sowie
danach alles offen. Zuvor aber gilt es, Tourende, Jahresabschluss und Teilabschied
zu feiern. Im großen Stil geschieht das heute, Donnerstag, im Wiener Gasometer
(Beginn: 20 Uhr), wo Gastauftritte von Freunden wie Skero, Violetta Parisini,
Russkaja-Sänger Georgij und Francis International Airport einen besonderen
Abend garantieren sollten.
Wir
hören ein letztes Brummen, ehe alles vorbei ist. Der Bass hat seine
Schuldigkeit getan, der Bass sagt baba.
(Wiener Zeitung, 19.12.2013)
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