Mittwoch, Dezember 18, 2013

Der Bass sagt baba

Bauchklang feiern Jahresabschluss und Teilabschied im Gasometer 

Auch als Bass sollte man natürlich vom Vorrecht Gebrauch machen dürfen, sich in den besten Jahren noch einmal neu zu verwurzeln – um nicht der Routine zu erliegen und letztlich als Altholz zu enden. Dennoch ist es für Bauchklang eine herbe Zäsur, mit Alexander Böck ein Gründungsmitglied zu verlieren. Bereits seit 1996 ist der Mann für die tiefen Tonlagen zuständig, was bei Konzerten bedeutet, dass für die dem Publikum in den Bauch fahrenden Bässe wiederum selbst ein Bauch verantwortlich zeichnet. Auch nach zahlreichen Live-Begegnungen noch immer erstaunlich, dass die Musik hier ausschließlich körperlichen Tonquellen entspringt. Exklusiv als Instrumente erlaubt: Stimme, Zwerchfell, Bauch – und die Kehle auch. Ein Erfolgsrezept, das die Band zum Exportschlager machte: Bringt ein Stück St. Pölten nach Mumbai! 

Nach einem sehr guten Jahr mit dem von Patrick Pulsinger produzierten Album „Akusmatik“, auf dem die stilistische Bandbreite etwa auch um Minimal Techno erweitert wurde, ist für 2014 zunächst eine Pause und Neuorientierung angesagt – sowie danach alles offen. Zuvor aber gilt es, Tourende, Jahresabschluss und Teilabschied zu feiern. Im großen Stil geschieht das heute, Donnerstag, im Wiener Gasometer (Beginn: 20 Uhr), wo Gastauftritte von Freunden wie Skero, Violetta Parisini, Russkaja-Sänger Georgij und Francis International Airport einen besonderen Abend garantieren sollten.

Wir hören ein letztes Brummen, ehe alles vorbei ist. Der Bass hat seine Schuldigkeit getan, der Bass sagt baba. 

(Wiener Zeitung, 19.12.2013)

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