Freitag, Januar 17, 2014

I Break Horses: Chiaroscuro

Nach den elektronischen Shoegazing-Übersetzungen seines 2011 veröffentlichten Debüt-Albums „Hearts“ legt das schwedische Duo I Break Horses um Mastermind und Frontfrau Maria Lindén mit neun neuen Songs nach. Auf „Chiaroscuro“ treffen sanft gehauchte Hallgesänge und süßlich-wärmende Melodien aus zirpenden Synthesizern auf flüchtige Soundscapes, elektronische Klangschichtungen und ein Gefühl von bettschwerem Weltschmerz. Im ersten Teil und mit Songs wie „You Burn“, „Faith“ oder vor allem „Ascension“ zeitigt das auch oder gerade in seiner bewussten Reduktion auf einfache und repetitive Strukturen durchaus hübsche Momente. Manierierte und womöglich in Hinblick auf die ansonsten zu kurze Spieldauer des Albums entstandene Siebenminüter wie „Medicine Brush“ oder das zum Abschluss gereichte „Heart To Know“ können sich auf die Wiederholung als Stilmittel dann aber nicht mehr ausreden. Hier herrscht tatsächlicher Ideenmangel, der künstlich verlängerten Dream-Pop mit Strudelteig-Feeling zeitigt. Eine Qualität hat das natürlich: Schlaftabletten werden danach nicht mehr benötigt. 

I Break Horses: Chiaroscuro (Bella Union/PIAS/Rough Trade)

(Wiener Zeitung, 18./19.1.2014)

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