Gary Numan
zelebriert ein erneutes Comeback – am Samstag live im Wiener WUK
Pop ist mit
Mode insofern vergleichbar, als Trends, bei denen heute alle mitmüssen, schon
morgen belächelt werden – um mit ein wenig Abstand als Phönix aus der Asche zu
steigen. Frage nach bei den Stars der 1980er Jahre!
Gary
Numan, der mit seinem Album „Splinter (Songs From A Broken Mind)“ im Vorjahr
zum gefühlt 37. Comeback ansetzte, kann ein Lied davon singen – etwa auch am
Samstag im Wiener WUK. Zwar blieb der Mann aufgrund früher Arbeiten als
historische Grüße relevant, die mit dystopisch-dunklen und mensch-maschinellen
Dark-Pop-Studien wie „Are ,Friends‘ Electric?“, „Cars“ und „Down In The Park“
nachhaltig auf die dem Grauton ergebene Jugend einwirkte. Über zum Experiment
drängende Alben, die sich nicht mehr verkauften, verschwand Numan aber bereits
ab 1982 aus dem Blickwinkel einer breiteren Öffentlichkeit. Als Ikone der IG
Wave-Gotik-Treffen Leipzig durchgehend verehrt, wurde er nicht zuletzt durch
öffentliche Hommagen seiner Genre-Adepten in den 90ern rehabilitiert. Entsprechend
pflichtschuldig klingt „Splinter“ nun endgültig nach den Nine Inch Nails – und
somit nach einer Band, die von Numans Vorlagen mindestens maximal beeinflusst
wurde.
Nicht
nur, weil sich der Brite mit diesem Dokument aus einer Depression befreite, ist
die Rückkehr aber eine gute Sache. Auch die Wiederbegegnung mit der einen oder
anderen Wödscheib’n von einst sollte demonstrieren, was diese Musik in ihren
besten Momenten zeitigt(e): Freuden, die garantiert spaßfrei sind. Beginn: 20 Uhr
(Wiener Zeitung, 21.2.2014)
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