Samstag, Februar 15, 2014

Sunn O))) & Ulver: Terrestrials

Erinnerte Kernkompetenzen erreichen Sunn O))) auf „Western Horn“, dem zweiten der drei neuen epischen Stücke: Hochofenschwere Donnergongs, grubentief gestimmte Gitarren, in den Höllenschlund ziehende Basstöne und Unheil bringende Endzeit-Geigen vertonen nichts weniger als das große schwarze Nichts in einem Brachland namens Seele.

Nach Zusammenarbeiten mit musikalischen Grenzlandforschern wie Boris aus Japan und für das eigene Werk mindestens hocheinflussreichen Helden wie Earth haben sich Stephen OʼMalley und Greg Anderson diesmal mit den norwegischen Eklektikern von Ulver zusammengetan, um ihren Sound zu erweitern. Dies geschieht auf „Terrestrials“ vor allem auch mit der Abschlussnummer „Eternal Return“, die mit Fender-Rhodes-, Vibraphon- und Hackbrett-Arrangements harmonisch zwischen Italo-Western und  etwa auch dem Zeitlupen-Jazz von Bohren & der Club of Gore ankert – ehe später auch noch ein minimalistisches Keyboardmotiv einfällt und Kristoffer Rygg von Ulver erklärt, dass heute auch dramatischer „echter“ Gesang erlaubt ist. Finster sei die Nacht, einsam und ewig! 

Sunn O))) & Ulver: Terrestrials (Southern Lord/Trost) 

(Wiener Zeitung, 15./16.2.2014)

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