Freitag, März 28, 2014

Aber das Leben lebt: Figures

Nach wunderbar obskuren, auf nachtschwarzen Todescountry für „Im Sumpf“-Hörer gepolten Anfängen traten Aber das Leben lebt mit ihrem Album „New Musketeers“ vor drei Jahren in ihre klassische Phase ein. Das zeitigte Songs, die Vergleiche mit Nick Cave als Dichterfürst am Klavier oder, in den explizitesten Momenten, auch mit Matt Berninger und dem emotionalen Reinigungsrock seiner Band The National erlaubten. Mit „Figures“ reicht das Wiener Quartett nun ebenso dunkel-romantisches wie elegant-reduziertes Material mit sanftem Hang zur Edelballade, deren eine das Album mit „Whiteout“ prototypisch eröffnet. Geschlenzter Bass, Sperrstundengitarren und mollige Klavierakkorde bilden das Fundament, über das die Band bisweilen auch Akkordeon, Heimorgel, Cello und Trompete legt.

Das klingt nicht selten gedämpft und wird von Texten unterstützt, die sich die Sonne auslöschende Feuerwehrmänner und Keller und Höhlen ohne Licht herbeiwünschen. Allerdings geht es bei „popnäheren“ Songs wie „Hamburg“ heute auch herzerwärmend und positiv zu. „Against all odds / weʼre still here“ – und das ist würdig und recht! 

Aber das Leben lebt: Figures (Trauerplatten/Trost) 

(Wiener Zeitung, 29./30.3.2014)

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