Nach wunderbar
obskuren, auf nachtschwarzen Todescountry für „Im Sumpf“-Hörer gepolten
Anfängen traten Aber das Leben lebt mit ihrem Album „New Musketeers“ vor drei
Jahren in ihre klassische Phase ein. Das zeitigte Songs, die Vergleiche mit
Nick Cave als Dichterfürst am Klavier oder, in den explizitesten Momenten, auch
mit Matt Berninger und dem emotionalen Reinigungsrock seiner Band The National
erlaubten. Mit „Figures“ reicht das Wiener Quartett nun ebenso
dunkel-romantisches wie elegant-reduziertes Material mit sanftem Hang zur
Edelballade, deren eine das Album mit „Whiteout“ prototypisch eröffnet.
Geschlenzter Bass, Sperrstundengitarren und mollige Klavierakkorde bilden das
Fundament, über das die Band bisweilen auch Akkordeon, Heimorgel, Cello und
Trompete legt.
Das
klingt nicht selten gedämpft und wird von Texten unterstützt, die sich die
Sonne auslöschende Feuerwehrmänner und Keller und Höhlen ohne Licht
herbeiwünschen. Allerdings geht es bei „popnäheren“ Songs wie „Hamburg“ heute
auch herzerwärmend und positiv zu. „Against all odds / weʼre still here“ – und
das ist würdig und recht!
Aber das Leben
lebt: Figures (Trauerplatten/Trost)
(Wiener Zeitung, 29./30.3.2014)
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