Bei durchaus gegebener Anonymität auch einem größeren Publikum bekannt wurde Hubert Mauracher Anfang der Nullerjahre durch die Verwendung seiner Musik für einen TV-Spot. Konkret ist das auf Querflöten-Leichtigkeit gestimmte „Noonee“ seither als „Schokobananen“-Song bekannt. Für den ehemaligen Koch aus Tirol bedeutete das einen kommerziell geglückten Neustart als Musiker und Produzent in der Bundeshauptstadt, der von den Nachwehen des Downtempo-Booms rund um Kruder & Dorfmeister erleichtert wurde. Smoothe Bedroom-Studien im Bereich um Jazz Bescheid wissender Cocktailbar-Elektronik standen entsprechend auch auf dem Debütalbum „29 Degrees“ von 2003 auf dem Programm. Das ist sehr lange und eine Fokussierung auf das Bandprojekt Mauracher her, die stilistische Umwege und etwa auch geschrammelte Stromrockgitarren mit sich brachte.
Zirpende Melodien
Mit dem neuerlichen Richtungswechsel des Albums „Super Seven“ kamen Mauracher zuletzt vor zwei Jahren ganz bei sich an. Gemeinsam mit Sonia Sawoff am Mikrofon wurde im Graubereich von Synthie- und Dream-Pop gearbeitet, der, auf große Gesten gepolt, etwa auch an die Yeah Yeah Yeahs denken ließ.
Das so gefundene Konzept wird auf dem am Freitag erscheinenden Nachfolger „Let’s Communicate“ (Hooray!! Music) fortgeführt: Üppige Synthie-Bässe, hallbelegte Heimelektronik und süßlich zirpende Melodien rotieren mit Schub unter der Discokugel oder liefern die nötige Dosis sonnendurchfluteter Melancholie für zu Ende gehende Frühlingstage im Park.
Gefeiert wird die Veröffentlichung heute, Mittwoch, mit einem Livekonzert im brut im Konzerthaus. Beginn: 21 Uhr.
(Wiener Zeitung, 26.3.2014)
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