Freitag, April 04, 2014

Clemens Denk: Clemens Band Denk

Der Inhalt ist mindestens so verdreht wie der Albumtitel selbst: Mit „Clemens Band Denk“ erweist sich der von der bildenden Kunst kommende und nicht nur aus dem Umfeld des Labels Problembär Records unterstützte Musiker Clemens Denk als Querkopf mit Hang zum verhaltensauffälligen Song. Zu rumpelnd-repetitivem oder hatschertem Slacker-Rock auf bisweilen nach kaputtem Equipment klingender Lo-Fi-Basis werden ebenso originäre wie auf Schalk im Nacken gestimmte Texte gereicht, deren markanter Vortrag im bevorzugt gelangweilten Deklamationston es der Hörerschaft nicht immer leicht machen will. Die dabei zur Schau gestellte Haltung lautet „Mir! Doch! Egal!“ und fördert letztlich aber genug Alleinstellungsmerkmale zutage, um die Sache interessant zu machen.

Das trocken-renitente „Aber der Sound ist gut“ macht alles richtig, „Bis es fad wird“ schmückt sich mit einem Suicide-Zitat und „Fischer“ übersetzt den Blues des Anglers auf prototypisch eigentümliche Weise ins Denk-Universum. Wie es im „Hasslied“ so schön heißt: „Es schmeckt, wieʼs riecht / Es riecht nicht gut / Aber es geht schon.“

Clemens Denk
: Clemens Band Denk (Totally Wired Records/Rough Trade)


(Wiener Zeitung, 5./6.4.2014)

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