Der Inhalt ist
mindestens so verdreht wie der Albumtitel selbst: Mit „Clemens Band Denk“
erweist sich der von der bildenden Kunst kommende und nicht nur aus dem Umfeld
des Labels Problembär Records unterstützte Musiker Clemens Denk als Querkopf
mit Hang zum verhaltensauffälligen Song. Zu rumpelnd-repetitivem oder
hatschertem Slacker-Rock auf bisweilen nach kaputtem Equipment klingender
Lo-Fi-Basis werden ebenso originäre wie auf Schalk im Nacken gestimmte Texte
gereicht, deren markanter Vortrag im bevorzugt gelangweilten Deklamationston es
der Hörerschaft nicht immer leicht machen will. Die dabei zur Schau gestellte
Haltung lautet „Mir! Doch! Egal!“ und fördert letztlich aber genug
Alleinstellungsmerkmale zutage, um die Sache interessant zu machen.
Das
trocken-renitente „Aber der Sound ist gut“ macht alles richtig, „Bis es fad
wird“ schmückt sich mit einem Suicide-Zitat und „Fischer“ übersetzt den Blues
des Anglers auf prototypisch eigentümliche Weise ins Denk-Universum. Wie es im
„Hasslied“ so schön heißt: „Es schmeckt, wieʼs riecht / Es riecht nicht gut /
Aber es geht schon.“
Clemens Denk: Clemens Band Denk (Totally Wired Records/Rough
Trade)
(Wiener Zeitung, 5./6.4.2014)
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