Montag, April 07, 2014

Liars: Mess

„Zustände auf Mission“ – so lässt es sich fast wörtlich übersetzen, wie sich die Liars mit ihrem aktuellen Album „Mess“ und vor allem der ersten Singleauskopplung „Mess On A Mission“ inhaltlich präsentieren. Es geht wahlweise um „bloß“ düstere, oft aber auch dystopische Grundszenarien ohne Ausweg und den Moment, an dem das Licht dann endgültig erlischt: „Is there no better place to die?“

Nach schamanisch-gespensternden Arbeiten über verwunschene Hexenwälder und die Frage, was sich in diesen während der Walpurgisnacht so ereignet, verabschiedet sich das sowohl wegen seiner buchstäblich schwierigen Musik als auch aufgrund heiterer Stilsprünge schwer vermarktbare Trio endgültig vom gegen den Strich gebürsteten Experimentalrock, um ganz auf Elektronik zu setzen: Wir hören testosteronschwangere Techno- und Electro-Sounds auf sportlicher Vierviertel-Beat-Basis, die sich Abstecher  ins Teutonisch-Martialische oder zwei Auszeiten in sanft wabernden Synthie-Gefilden erlauben. Und ja: Das funktioniert! Ähnlich zwingend hatte man die Band jedenfalls schon länger nicht mehr in Erinnerung.

Liars: Mess (Mute)


(Wiener Zeitung, 12./13.4.2014)

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