Freitag, Mai 23, 2014

Ash My Love: Honeymoon Blues

Nicht nur die Mann-Frau-Besetzung lässt zunächst an die White Stripes denken – wobei das Wiener Duo Ash My Love mit Andreas Dauböck (Gitarre und Schlagzeug) und Ursula Winterauer (Bass) auf eine andere Rollenverteilung setzt. Auch die im Blues des Mississippi-Deltas verwurzelte Musik sorgt für Parallelen. Zudem wird das aktuelle Album mit dem Son-House-Klassiker „Death Letter“ eröffnet, der nicht zuletzt in der unter Strom stehenden Version von Jack und Meg White bekannt sein dürfte. Ash My Love beginnen dramaturgisch geschickt mit angezogener Handbremse, um den Song umso erfolgreicher explodieren zu lassen.

Wir hören staubwüstentrockene Riffs mit manisch über die Saiten gezogenen Flaschenhälsen, denen die stramm gesetzten Vierviertel-Schläge der Bassdrum ordentlich Schub verleihen. Die Ergebnisse sind entsprechend räudig, grob und verschwitzt.

Nicht erst am Ende der nur zwanzig (!) Spielminuten erklärt sich auch der Titel „Honeymoon Blues“. Immerhin gibt Dauböck hier mitunter den waidwundesten Bluesrocker aus dem Donaudelta: „Everytime I think about her I just can‘t keep from crying!“ 

Ash My Love: Honeymoon Blues (Noise Appeal Records/Hoanzl)

(Wiener Zeitung, 24./25.5.2014)

1 Kommentar:

Maximilian Maria Kaufmann hat gesagt…

Ein vollends geniales Album einer fantastischen Band aus Österreich!
Gestern noch eine letzte LP im Laden bekommen und sofort verschlungen - absolut mitreißende, raue Atmosphäre!
Ich würde mich freuen, mehr von Ash my Love zu hören, ein Lob geht auch an den Blogbeitrag!