Sonntag, Juli 06, 2014

Brian Reitzell: Auto Music

Seine Karriere bestreitet Brian Reitzell mit Soundtrackbeiträgen sowie als „Music Supervisor“ für Sofia Coppola bevorzugt im Hintergrund. Zusätzlich zu erwähnen sind ein Engagement als Gast-Schlagzeuger von Air oder eigene Arbeiten über Langspielzeit – etwa mit der gespensternden Musik zu David Slades Film „30 Days Of Night“ (2007).

Mit „Auto Music“ vertont Reitzell nun Autofahrten durch Los Angeles mit einer grundsätzlichen Hommage an Musik, die man „on the road“ hören könnte. Wobei die Ergebnisse teils mit jener kontemplativen Wirkung überraschen, die aus keinem Beat und sphärischen Klängen entsteht. Hören wir das Album besser als Co-Piloten mit Kopfhörer, während sich der Fahrer mit AC/DC wach hält!

Herbstlich gestimmtes Beserlschlagzeug trifft auf zarte Klavierakkorde und Fender Rhodes („Gaudi“). Synthetische Klangtupfer laden zum Meditieren („Beehive“). Sakrale Hall-Chöre schweben im Raum („Ozu Choral“). Mit „Ozu“ steht dann aber Shoegazing nach My Bloody Valentine auf dem Programm, deren Mastermind Kevin Shields bei „Last Summer“ in die Tasten greift. Tatsächlich gut zur Autobahn passt übrigens „Auto Music 1“, Reitzells Annäherung an den repetitiven Krautrock von Neu! 

Brian Reitzell: Auto Music (Smalltown Supersound/Rough Trade) 

(Wiener Zeitung, 5./6.7.2014)

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