Gitarre, Bass,
Schlagzeug, Gesang – und dabei mehr als die Summe der einzelnen Teile: Trümmer
aus Hamburg spielen auf ihrem Debütalbum hübsch rumpelnden Rock 'n' Roll mit
Hang zum großen Refrain, um der Alltagstristesse mit Euphorie zu begegnen. Die
Diskursrock-Altvorderen drängen sich als Referenzpunkte auf, nicht zuletzt aber
fühlt man sich auch an Ja, Panik erinnert. Der eine oder andere
Andi-Spechtl-Moment kündigt sich bereits an, als Sänger Paul Pötsch bei Song
Nummer zwei vom Deutschen ins Englische switcht.
Zwischen
Drums, die nach vorne wollen, spröden Sechssaitern und uns umhüllenden
Akkordwolken stellt Pötsch wichtige Fragen („Was wurde aus dem Traum und was
aus der Revolte?“) und gibt richtige Antworten („Lieber ein offenes Ende als
ein Leben ohne Sinn“), um sich vom Falschen zu distanzieren („Unsere Lügen sind
wahrer als das, was ihr uns auftischt!“) und dem Richtigen zu verfallen („Und
wenn uns alles hier um die Ohren fliegt, dann hat uns die Liebe besiegt“).
In
den besten Momenten klingt das wie ein großes Versprechen. „Vor uns liegt immer
noch mehr als hinter uns.“
Live am 4.
November im Wiener Rhiz
Trümmer: Trümmer (PIAS)
(Wiener Zeitung, 30./31.8.2014)
(Wiener Zeitung, 30./31.8.2014)
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