Samstag, August 30, 2014

Trümmer: Trümmer

Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang – und dabei mehr als die Summe der einzelnen Teile: Trümmer aus Hamburg spielen auf ihrem Debütalbum hübsch rumpelnden Rock 'n' Roll mit Hang zum großen Refrain, um der Alltagstristesse mit Euphorie zu begegnen. Die Diskursrock-Altvorderen drängen sich als Referenzpunkte auf, nicht zuletzt aber fühlt man sich auch an Ja, Panik erinnert. Der eine oder andere Andi-Spechtl-Moment kündigt sich bereits an, als Sänger Paul Pötsch bei Song Nummer zwei vom Deutschen ins Englische switcht.

Zwischen Drums, die nach vorne wollen, spröden Sechssaitern und uns umhüllenden Akkordwolken stellt Pötsch wichtige Fragen („Was wurde aus dem Traum und was aus der Revolte?“) und gibt richtige Antworten („Lieber ein offenes Ende als ein Leben ohne Sinn“), um sich vom Falschen zu distanzieren („Unsere Lügen sind wahrer als das, was ihr uns auftischt!“) und dem Richtigen zu verfallen („Und wenn uns alles hier um die Ohren fliegt, dann hat uns die Liebe besiegt“).
             
In den besten Momenten klingt das wie ein großes Versprechen. „Vor uns liegt immer noch mehr als hinter uns.“

Live am 4. November im Wiener Rhiz

Trümmer: Trümmer (PIAS)

(Wiener Zeitung, 30./31.8.2014)

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