Dafür, dass man
sich die in Portland, Oregon, ansässige US-Musikerin Liz Harris alias Grouper nicht als künstlerische
Frohnatur vorstellen darf, sprachen bereits von grauen Coversujets bestimmte
Vorarbeiten mit Titeln wie „Dragging A Dead Deer Up A Hill“ oder „The Man Who
Died In His Boat“ – sowie mit „Creepshow“ Kollaborationen mit den gleichfalls
nicht auf der Sonnenseite verorteten Kollegen von Xiu Xiu. Das nicht minder
programmatisch betitelte neue Album „Ruins“ bestätigte diese Annahme im Herbst. Man hört darauf eine Künstlerin,
die sich mit versunken-introspektiven Meditationen am Hallklavier bemüht, das
Wörtchen „verhuscht“ in seinem Wesenskern zu erfassen.
Zwischen
zarten Instrumentalpassagen und dem leichten leisen Säuseln einer
todessehnsüchtigen Sirene polt Grouper die Ergebnisse auf entrückte
Stimmungslagen und einen beiläufigen Charakter. Der offenkundige Ambient-Bezug
wiederum wird nicht nur deutlich, wenn im Hintergrund Donner grollt und Frösche
quaken – oder das schwebende Finale soggleich durch einen Tunnel führt, an
dessen Ende womöglich kein Licht mehr wartet. Das ist so weitgehend
unspektakulär wie dennoch (oder gerade deshalb) fesselnd. Musik für Regentage.
Grouper: Ruins (Kranky)
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