Von Freitag bis
Sonntag findet in Nickelsdorf wieder das Nova-Rock-Festival statt.
Dass
das Burgenland die Härte sein kann, ist nicht nur angesichts einschlägiger
Uhudlerfeste bei der Dorfjugend („Mir isʼ schlecht!“), den Erziehungsberechtigten
(„Uns auch!“) oder den freundlichen Fachkräften von der Rettung („Einmal
Magenauspumpen, bitteschön, sehr gerne, sofort!“) wohlbekannt. Aufgrund der Wahlergebnisse
von zuletzt ist auch der Rest des Landes informiert und blickt, so nicht selber
blau, mit grimmiger, fünf Watschen, vier Moralpredigten und eine Stunde
Im-Eck-Stehen verheißender Thomas-Klestil-Gedächtnismiene in den Osten.
Zum Thema Härte ist aber natürlich auch noch zu sagen, dass das Burgenland mit dem Nova-Rock-Festival auf den Pannonia Fields im Grenzland zu Ungarn (Feindgebiet! Allerdings inhaltlich bereits sehr nahe an uns gelegen!) auch Österreichs härtestes Festival beherbergt, wenn es ums Halbstarksein geht. Halbstarksein wie Bierkonsum per Schlauch bis zum Knockout, deppert in der Gegend herumstänkern und ins fremde Zweimannzelt Lulumachen gehen. Es gibt Niveau. Aber zwei Fragen bitte: Warum? Weshalb? Und vielleicht noch: Wieso??
Zum Thema Härte ist aber natürlich auch noch zu sagen, dass das Burgenland mit dem Nova-Rock-Festival auf den Pannonia Fields im Grenzland zu Ungarn (Feindgebiet! Allerdings inhaltlich bereits sehr nahe an uns gelegen!) auch Österreichs härtestes Festival beherbergt, wenn es ums Halbstarksein geht. Halbstarksein wie Bierkonsum per Schlauch bis zum Knockout, deppert in der Gegend herumstänkern und ins fremde Zweimannzelt Lulumachen gehen. Es gibt Niveau. Aber zwei Fragen bitte: Warum? Weshalb? Und vielleicht noch: Wieso??
Bereits
seit 2005 also ist das Nova Rock als ewige Maturareise wie auch in Hinsicht auf
sein Musikprogramm – es gibt Wiederholungen! – gut ausdefiniert. Frühbucher
kaufen hier keine Katze im Sack. Sie wissen bereits lange vor der Bekanntgabe
des Line-ups, dass sie entweder Die Toten Hosen, Kiss, Metallica, Slayer,
Motörhead oder Rise Against oder alle zusammen erleben werden. Rocken und
Planungssicherheit: Kein Widerspruch!
Mit
kleineren Ergänzungen zum altbewährten Konzept dürfte es heuer aber zumindest
in einer Hinsicht spannender werden. Immerhin ist mit dem Rock in Vienna gerade
ein Konkurrent angetreten, dem Nova Rock als Platzhirschen aus dem Hause Skalar
Music gefährlich zu werden. Auf den Mehrkomfort auf der Donauinsel reagiert man
in Nickelsdorf nun beispielsweise mit der Errichtung ruhigerer und ökologisch
nachhaltiger Campingzonen und der „Ausweitung des kulinarischen Angebots“ nicht
zuletzt per Flüssignahrung hin zum Craft Beer. Und ähnlich wie am Rock in
Vienna werden die Hauptbühnen diesmal gehwegfreundlich nebeneinander stehen – dass
sie am Nova Rock nicht abwechselnd, sondern gleichzeitig bespielt werden, lässt
Besucher, die tatsächlich wegen der Musik kommen sollten, allerdings auf ein
durchdachtes Soundkonzept hoffen.
Mit
dem Engagement von Wolfgang Ambros dürfte das Nova Rock übrigens zum ersten Gegenschlag
in Richtung Wienerstadt ausholen. Es stibitzt dem Donauinselfest keck eine mögliche
Hauptattraktion! Scooter als weiterer Genre-Fremdkörper und sogenannter „Late-Night-Act“
mit Dienstantritt um 0:30 Uhr wiederum sichern dem Festival die
Marktführerschaft in Sachen Maturareise-Gefühl. Es ist davon auszugehen, dass
H.P. Baxxter sich aus Animationsgründen für ein Best-of-Set entscheiden wird,
anstatt Thomas Bernhard zu lesen.
(Wiener Zeitung, 11.6.2015)
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