Mit Mitgliedern
der Bands Polkov, Granada, Marta, Stereoface, Shaun Berkovits und Empty Lot
stellen Lili so etwas wie ein Joint Venture der auf Gitarren gebuchten
steirischen Musiklandschaft dar. Die fünf Songs der Debüt-EP „Beyond The Red
Sun“ – ein erstes Album soll im Herbst 2018 folgen – legen allerdings den
Verdacht nahe, dass das musikalisch-geografische Kerninteresse der Band in den
USA und hier wiederum an der Westküste im Bereich Kalifornien liegen könnte. Grundsätzlich
zuversichtlicher, zu melodischen Spannungsbögen und flächigen Sounds tendierender
Gitarrenpop trifft auf verschlafenen Dream Pop mit Stoßseufzern und gleitenden
Pedal-Steel-Beigaben. Die hörbar international ausgerichtete Produktion ist
jener des im Vorjahr veröffentlichten Polkov-Albums „Closer“ nicht ganz
unähnlich. Handwerkliche Fertigkeiten (man hat sich schließlich an der Jazz-Uni
kennengelernt) werden im dynamisch angelegten, instrumental ausufernden
„Gutter“ zum Abschluss ausgespielt. Das klingt vielversprechend. Nur am
Bandnamen selbst hätte man eventuell noch etwas arbeiten können.
Lili: Beyond The Red
Sun (Phonotron)
(Wiener Zeitung, 9./10.12.2017)
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